Dienstag, 12. Mai 2009

2. Kapitel: Vom Aufwachsen mit Tieren

In diesem Kapitel wird klar, wie wichtig ihr die Tiere sind. Tiere sind für sie wie Freunde. Als Nomadin hat man leider nicht oft mit anderen Personen Kontakt. Die Tiere ersetzen so diese Kontakte. Tiere sind in dieser Gesellschaft das Wichtigste. Vor allem die Kamele haben einen enormen Stellenwert. Kamele sind Zahlungsmittel (Tauschgut), sehr gut für den Transport, da sie gross und konditionell stark sind, geben Milch und können sehr lange überleben, da sie eine grosse Menge an Wasser speichern können.
Waris lebte in einer wohlhabenden Familie. Sie hatten viele Tiere. Tiere werden aber trotzdem nur in Notfällen oder sehr sehr speziellen Situationen geschlachtet (z.B. Heirat).
Es wird nach dem Prinzip "In'Schallah" gelebt --> Allah's Wille geschehe (auch hier sieht man wieder, wie religiös die Menschen sind; es hilft ihnen sehr den Glauben ans Gute und den Willen, auch bei schwierigen Lebensbedingungen, immer zu behalten.
Die Kinder müssen helfen bei der Arbeit. Sie können nicht zur Schule gehen (bereits mit 6 Jahren das Vieh zur Wasserstelle führen oder wenn es keine hat, eine suchen --> bereits grosse Verantwortung, da Tiere ja das Wichtigste sind).
In diesen Zeilen hat Waris Dirie sehr gut vorstellbar geschrieben. Man kann sich richtig in die Situation hineinfühlen.

Zu Mutter und Vater:
Es wird geschildert, wie sie immer als letzte ass. Sie war für den Haushalt und die Kinder zuständig, während der Vater für den Betrieb schaute. Den Vater liebte sie ebenfalls sehr, obwohl er sie oft schlug.

Waris Dirie ist oft mit dem Tode konfroniert (ist also durchaus möglich, dass sie, wie in Kapitel 1 beschrieben, bereit war zu sterben).
Zum einen sind da die Tiere, die sterben, in den Dürreperioden oder nach Angriffen von Hyänen, Tigern und Löwen. Zum Anderen starben 6 von insgesamt 12 Geschwistern, darunter auch ihr Liebling Billy. Mutter gab ihr die Schuld an seinem Tode, obwohl sie überhaupt nichts dafür konnte. Der Bruder fiel zusammen und Waris wusste verständlicherweise nicht, wie zu reagieren mit 6 Jahren.

Dass die Familie trotzdem immer im Grunde genommen glücklich blieb und alles Negative durchstand, liegt zum grössten Teil daran, dass sie immer positiv zu denken versuchten. Dies betont Waris Dirie sehr oft.
Wie schon gesagt, waren sie sehr religiös, jedoch glaubten sie oft auch an das Übersinnliche. So zum Beispiel bei ihrem Bruder, der angeblich ein Seher war (litt an Krankheit: alterte pro Jahr etwa um 6 Jahre).
Mit 8 Jahren hatte Waris eine Messerstecherei mit ihrem Bruder. Davon hat sie etliche Narben an ihrem Körper davongetragen, wie sie sagt (wie kann sie dann Topmodel sein? hat ja auch für Halbnakt-Fotos posiert). Auch daran sieht man trotz allem, dass es in der Familie oft Unstimmigkeiten gab und man nicht zimperlich miteinader umging. Für uns ist ein solches Leben völlig unvorstellbar.
Die Menschen haben auch ein anderes Verhältnis zu Leben und Tod.

Wenn man dieses Buch liest, lernt man nicht nur etwas über das Leben Waris Diries, sondern auch von der Geschichte und dem Leben Afrikas. Dies finde ich einen sehr hohen Pluspunkt.

2 Kommentare:

  1. Billy war nicht der Bruder von Waris, sondern ihr Lieblingszicklein, das von den Hyänen verschleppt wurde. Ihr Bruder der gestorben ist hatte einen anderen Namen, aber wie du richtig gesagt hast hat die Mutter Waris dafür verantwortlich gemacht :)

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  2. Das ist sehr behilflich

    Gibt es villeicht auch was über die hauptpersonen hier

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