Dienstag, 12. Mai 2009

1. Kapitel: Die Ausreisserin

Im ersten Kapitel erzählt Waris Dirie von ihren Gründen, weshalb sie ausgerissen ist, was sie auf dem ersten Teil ihrer Reise erlebt und was ihre Ziele sind. Später wird sie das Ganze präzisieren.

Waris ist 13 Jahre alt. Man spürt die Liebe und Dankbarkeit zu ihrer Mutter sehr. Sehr oft lobt sie ihre Mutter. Sie erzählt, wie die Mutter alles für ihre Kinder opfert, immer zuletzt isst, sofern noch was übrig ist und sonst viele Laster auf sich nimmt. Deshalb möchte ich die Rolle der Mutter im Buch auch möglichst gut aufzeigen und mich immer wieder auch speziell mit ihr auseinandersetzen, sofern sie in einem Kapitel auftaucht.
Das Lob ist sicherlich angebracht, doch muss man sicherlich die Aussagen auch kritisch beurteilen und etwas relativieren. Wie wir im gleichen Kapitel erfahren, half ihr die Mutter zur Flucht, als sie Waris früh am Morgen weckte. So vergrösserte sich natürlich die Dankbarkeit enorm und schlechtere Dinge werden so eher einmal vergessen bzw. verziehen.
Dann beginnt ihre Reise. Früh am Morgen lief sie davon, wird in einem späteren Kapitel genau beschrieben. Waris flüchtet, weil sie Angst vor der Zwangsheirat mit einem hässlichen alten Mann hat.
In diesem Kapitel erzählt sie von einigen spektakulären Szenen, die sie zu Beginn erlebt hatte. Sicherlich um die Aufmerksamkeit der Leser erfassen zu können.
Als erstes traf sie auf einen Löwen, der sich vor ihr aufbaute. Sie sagt, sie sei bereit gewesen zu sterben (als Kind bereit sein zu sterben?! -- eher fragwürdig). Auf jeden Fall liess der Löwe aus irgendwelchen Gründen von ihr ab. Sie dankt dafür Allah, wie sie das auch sonst für alles tut. Sie ist sehr sehr gläubig, wie man herausspürt.

2 Zitate, die das verdeutlichen:
Zu Allah: "Nimm mich hoch und führe mich"
"Oh Allah, ich bin so allein, was soll ich bloss tun?"

Ihr Ziel ist es zur Tante nach Mogadischu zu gehen. Sie hofft, dass sie bei ihr aufgenommen wird.
Am Mittag dann geschieht das Unvorstellbare. Der Vater hat sie eingeholt. Er folgte den Fussspuren. Waris versucht zu flüchten und nach einer "stundenlangen Verfolgungsjagd", wie sie es schilderte, gelang es ihr dann auch.
Doch langsam tauchen die ersten wirklichen Probleme auf. Sie hat nichts zu trinken und ihre Füsse bluten und schmerzen fürchterlich. Zudem hat sie immer mehr Sehnsucht nach ihrer Mutter.
Oft denkt sie angeblich an den Tod. Doch da sie nicht tot sei, habe Allah eine andere Aufgabe für sie. Sie denkt schon sehr erwachsen. Sie muss unglaublich stark gewesen sein, um diese Reise überhaupt durchzuhalten.
Dann kommen noch weitere z.T. sehr krasse Erlebnisse. Nach langer Zeit kommt sie zu einer Strasse (bis anhin wusste sie nicht was das ist - Für uns unvorstellbar). Irgendwann hält ein Laster mit 2 ungeheuren Typen an und nimmt sie mit. Waris ist zu naiv, um sich etwas schlechtes zu denken und steigt auf die mit spitzen Steinen gefüllte Ladefläche. Nach einer Weile gesellt sich der eine Mann zu ihr und wirft sich über sie.
Er will sie vergewaltigen. Waris versucht sich irgendwie zu wehren. Als sie bemerkt, dass sie keine Chance hat und er sie immer härter schlägt, sagt sie ihm, sie müsse nur noch kurz pinkeln und dann werde sie alles für ihn tun. Er willt ein. Sie schnappt sich während dem Pinkeln einen Stein und haut ihn dem Mann mit aller Kraft über den Schädel. Er ist sofort tot. Waris flüchtet.
Man ist geschockt, nachdem man diese Szene gelesen hat. Man erfährt wie korrupt und armseelig die Menschen sein können. Machen sich sogar an Kinder ran.

Danach läuft sie nach einer längeren Pause weiter. Irgendwann hält ein sehr freundlicher Mercedes-Fahrer an. Nach kurzem Zögern steigt sie aber dann doch ein. Und wie sich herausstellt war dies auch die richtige Entscheidung. Der Mann war sehr sehr nett. Dann endet das Kapitel.

Was dieses Kind mit 13/14 Jahren als erlebt hat, ist kaum vorstellbar und wünscht man nicht einmal einer erwachsenen Person. Weiss nicht, ob sie doch manchmal übertrieben hat. Wobei: Warum sollte sie lügen? Nur um mehr Leser anzuziehen?

Sehr verwirrend: Sie weiss nicht genauz wie alt sie damals war (man spricht von 13-14 Jahren)

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