Sonntag, 17. Mai 2009

Fazit

Waris Dirie erzählt in ihrem Buch ihre faszinierende und tragische Lebensgeschichte eindrücklich. Das Buch hat kaum langweilige Passagen. Trotz einigen Wiederholungen liest man immer gerne weiter.

Waris Dirie hat eine aufklärerische Rolle wahrgenommen. Die Frau ist aufgestiegen, um nun der Welt etwas zurückzugeben. Mit ihrer Arbeit kämpft sie täglich gegen das Ungerechte auf der Welt und versucht etwas zur Aufklärung der afrikanischen Bevölkerung beizutragen.

Die Beschneidung ist eine untollerierbare Schweinerei. Ich hoffe, dass viele Menschen im Westen die Brisanz dieses Themas erkennen. Durch Erfahrungsberichte, wie diesem von Waris Dirie, sollen die Menschen endlich nicht mehr wegsehen und etwas unternehmen.
Waris Dirie trägt ihren Teil dazu bei.

Samstag, 16. Mai 2009

Widmung des Buch an Mama

Ganz zu Beginn widmet sie das Buch Mama (--> grosse Meinung von ihr wird hier schon klar).

Sie will gerade zum Anfang klar machen, wie wichtig ihr ihre Mutter ist. Sie hat ihr zur Flucht geholfen und alles was sie hatte, für ihre Kinder gegeben (wird im Buch mehrmals angetönt). Sie brachte viele, viele Opfer.
Es wird gleich zu Beginn klar, wie hart das Leben in Afrika ist (Hunger, Krankheiten, Arbeitslosigkeit) und dass man täglich ums überleben kämpfen muss. Das Leben wird, auch wenn es nur wenige Seiten sind, sehr beeindruckend geschildert. Ich habe mich gefragt, ob die Mutter wirklich so ist, wie sie dargestellt wird, z.T. schon fast übermenschlich, ohne jegliche Tücken. Für ihr Leben (Diries) war die Mutter sehr wichtig. Durch die Flucht konnte sie schlussendlich das werden, was sie heute ist. Aber wie war die Mutter zu den anderen Kindern und sieht Waris vielleicht auch über die Laster hinweg, weil sie von den positiven (sehr starken) Tagen ihrer Mutter und dem was heute erreicht hat, geblendet wurde und nur das positive sieht. Vielleicht werde ich über dies eine Antwort finden. Ich will auf jeden Fall versuchen die Rolle der Mutter festzuhalten.

Sollte eigentlich ganz am Anfang sein... Kann es nun aber nicht mehr nach vorne schieben (habe es am Anfang vergessen).

18. Kapitel: Gedanken an Zuhause

Waris ist sehr stolz auf ihre Herkunft, obwohl viele Menschen glauben, dass dies nicht so sei. Da sie ihre eigene Kultur verleugne (kämpft gegen Beschneidung).
Sie liebt ihre Heimat, weil in ihrer Kultur die Familie viel stärker geschätzt wird, sie in der Natur aufwachsen konnte und man die einfachen Dinge des Lebens schätzt.

Sie hat Mühe mit der Mentalität des Westens: die Menschen brauchen immer neue Dinge und machen aus Kleinigkeiten ein riesen Drama. Zudem ist das Wichtigste in dieser Gesellschaft das Geld. Ausserdem bedauert sie, dass man sich nur selten die Zeit für "normale Dinge des Lebens" (Familie, Freunde usw.) nimmt.

Guter Vergleich: Im Westen gibt es viele Menschen, die nichts essen wollen. In Afrika gibt es viele Menschen, die nichts essen können.

Jedoch schätzt sie den Frieden, den man im Westen vorfindet, im Gegensatz zum täglichen Krieg, der in Somalia herrscht.

Es scheint mir, dass ihr grösstes Problem die Männer sind. Sie verspürt einen riesigen Hass auf sie. Zum einen gibt sie ihnen die Schuld am Krieg, Töten, Rauben usw., das in Somalia vorherrscht (hat Gedanken, den Männern ihre Weichteile abzuschneiden, da ihrer Meinung nach somit die Männer sensibler und vernünftiger würden). Zum anderen gibt sie ihnen die Schuld an der Beschneidung (beschuldigt sie, ihr etwas weggenommen zu haben).

Im gleichen Atemzug nimmt sie allerdings ihren Vater und auch ihre Mutter in den Schutz. Sie hätten nichts dafür gekonnt (sie seien nur Opfer ihrer Erziehung gewesen). Sind ja die Männer eigentlich auch nur, denen sie die Schuld gibt. Ich finde in diesen letzten Zeilen hat sie einige Widersprüche gemacht. Das Buch ist sehr interessant und spannend zu lesen. Allerdings haben die letzten Zeilen meiner Meinung nach das Niveau etwas unterschritten.

Ihr Ziel ist es, dass in Afrika alle Menschen ihre Meinung gegenüber der Beschneidung ändern.

"Was für ein glücklicher Tag wird das sein - und darauf arbeite ich hin. In'Shallah, so Gott will, wird dieser Tag kommen".
Sehr schönes Ende finde ich. Hört mit der Grundlage ihrer ganzen Reise und ihrer Meinung auf, dem Glauben an Gott.

Ich kann das Buch nur weiterempfehlen. Es ist eine gelungene Mischung von Erzählung (Unterhaltung) und aber auch Wissen. Man lernt vieles über die afrikanische Kultur, ihrer Tradition und den Unterschieden zu unserer Welt. Man versteht auch, warum die Afrikaner z.T. noch so zurückgeblieben sind.
Zudem wird man aufmerksam auf die Missstände, gegen die man unbedingt etwas tun muss. Dieses Buch hat so auch noch einen aufklärerischen Part.
Das Buch ist zudem einfach zu lesen. Trotzdem ist es kaum langweilig geschrieben und nicht so, dass man sich restlos unterfordert fühlt. Die Schriftgrösse trägt ebenfalls einen Teil dazu bei, dass es angenehm zu lesen ist.

--> sehr gutes Buch

Heute hat Waris Dirie eine eigene Stiftung gegründet: http://www.waris-dirie-foundation.com

17. Kapitel: Die Botschafterin

Waris wird je länger je mehr klar, dass sie weitaus nicht die einzige Frau auf der Welt ist, die mit der Beschneidung zu kämpfen haben. Täglich werden fast 6000 Mädchen beschnitten. Sie fühlt sich verpflichtet etwas gegen dieses Ritual, das aus Unwissenheit fortgeführt wird, zu unternehmen (es steht nirgends im Koran oder der Bibel irgendwas von Beschneidung --> nur ein dummer Einfall der Männer, da sie die Frau an sich binden wollen --> sexuelle Dienste nur für sie).

Für Waris ist seit der Begegnung mit dem Löwen in der Wüste klar, dass sie von Allah eine Bestimmung bekommen hat, die sie ausführen muss. Nur deshalb durfte sie weiterleben.

Bei einem Interview erzählt Waris ihre ganze Geschichte. Sie will, dass die Journalistin das Interview veröffentlicht. Denn aus 2 Gründen muss sie unbedingt ihre eigene Tradition brechen und gegen die Beschneidung kämpfen. Zum einen weil sie sich behindert und unvollständig fühlt und ihr Schicksal nicht akzeptieren kann, weil es überhaupt keinen Grund dafür gibt. Zum anderen weil die Leute erfahren müssen, dass diese Praktik immer noch sehr häufig ausgeübt wird.
Nach dem Interview gab es wahnsinnig viele positive Reaktionen, worauf Waris weitere Interviews gab und schliesslich ein Film über sie von Barbara Walters, eine der berühmtesten Journalistinnen in Amerika, gedreht wurde. 1997 kommt der Film "A Healing Journey" heraus.
Kurz darauf ruft sie die UNO an und will sie als Unterstützung an Board ziehen.

Kurzer Input zur Beschneidung:

Beschneidung wird heute noch in etwa 28 afrikanischen Ländern vollzogen. Täglich etwa 6000 Mal. Meist wird sie auf sehr primitive Weise ausgeübt. Zum Schneiden nimmt man was man hat (Scheren, Messer, spitze Steine, Rasierklingen, Zähne oder sogar Glasscherben).
Es gibt verschiedene Formen von Beschneidung. Bei der, mit den geringsten Schäden, wird nur die Klitoris abgeschnitten (nie Lust beim Sex). Das extremste ist die pharaonische Beschneidung, die bei etwa 80% durchgeführt wird. Es werden die ganzen Schamlippen abgeschnitten. Bei ihr gibt es auch sehr viele Komplikationen. Einige davon sind Infektionen, Schockzustände, Schädigung von Harnröhre und After, AIDS, Hepatitis B und viele mehr.
Es hat auch viele lebenslange Schäden. Einige davon sind: Chronische Harnröhren-, Blasen und Beckenentzündungen, Depressionen, Zysten und Abszesse an der Vulva und viele andere Dinge, die bis zum Tod führen können.
Die Zahl der Beschneidungen nimmt sogar eher zu. Durch die Emigration wird sie in alle Länder hinausgetragen (Im Staat New York sind beispielsweise etwa 26000 Mädchen gefährdet).

Heute ist Waris Dirie UNO-Sonderbotschafterin. Es macht sie sehr stolz. Allerdings ist es auch sehr gefährlich, da es viele Fundamentalisten gibt, die sie töten möchten.

Interview mit Waris Dirie:


16. Kapitel: New York, New York

Waris lässt die Modeschauen in Paris aus und geht direkt nach New York, um sich ein wenig auszuruhen. Sie ist unter dem Jahr immer unterwegs (wie früher als Nomadin).

An einem Abend geht sie mit einer Kollegin, deren Geburtstag feiern. Sie betreten ein Lokal, in dem Live-Musik gespielt wird. Waris fällt sofort der Schlagzeuger auf. Er hat eine riesen Afro-Frisur und macht einen ziemlich scheuen Eindruck. Während einer Pause spricht sie ihn an. Er heisst Dana. Er ist wahnsinnig lieb und so ist für Waris schon an diesem Abend klar, dass er der Richtige sei. Bis anhin hatte sie noch nie einen Freund, auch nie ein Bedürfnis danach.

Die beiden treffen sich einen Tag später, wo Waris bereits von Kindern spricht (hat keine Ahnung wie sich zu verhalten). Danach ist eine Woche Funkstille (Dana wird sich wohl gedacht haben: Was für eine Spinnerin). Nach einer Woche ruft Waris Dana und sie treffen sich wieder.
Nach 2 Wochen ziehen sie bereits zusammen und nach 6 Monaten sind sie verlobt.

Kurz darauf klagt Waris immer öfter über Übelkeit und Bauchschmerzen. Beim Arzt wird eine Schwangerschaft diagnostiziert (bereits im 2. Monat). Beide freuen sich riesig darüber und wollen so schnell wie möglich heiraten. Dabei gibt es nur noch ein Problem ---> Nigel, der immer noch auf dem Papier Waris' Ehemann ist.

Dana und Waris nehmen den ersten Flieger nach England und treffen Nigel. Nigel will nur alleine mit Waris sprechen. Nach etlichen Diskussionen willigt Waris ein. Sie geht zu Nigel nach Hause. Der will sich natürlich auf keinen Fall scheiden lassen und verlangt von Waris 40'000 Pfund (für die Verpflegung und das Haus während all der Zeit, obwohl Waris gar nie da war).

Nach langem hin und her merkt Nigel allerdings, dass er keine Chance hat. Er sagt: "Wenn ich dich nicht haben kann, dann bring ich halt uns beide um". Er schuppst Waris zu Boden. Kommt dann jedoch wieder zu Sinnen und fährt sie zum Hotel zurück, wo er sie aus dem Auto stösst.

Waris macht sich ernsthafte Sorgen um das Baby. Sie hat Angst, dass ihm etwas zugestossen sein könnte. Dana erzählt sie nichts vom Vorfall, er würde ausflippen. Danach fliegen sie zurück nach New York.

Einen Monat vor der Geburt des Babys wird ein afrikanischer Fotograf auf Waris aufmerksam. Er möchte sie gerne mit dem Babybauch fotografieren. So reist Waris nach Spanien (fühlt sich genug gut, um zu fliegen --> eigentlich sehr gefährlich im 8. Monat) und macht die Aufnahmen. Jene werden später sogar in der "Marie Claire" veröffentlicht.

http://a.abcnews.com/images/Nightline/abc_pregnant8_080512_ssv.jpg

Dann endlich nach nicht ganz neun Monaten kommt Aleeke zur Welt. Waris ist überglücklich und vergisst all den Schmerz, den sie in den letzten Jahren durchstehen musste. Für sie ist nun mit etwa 30 Jahren der Prozess des Erwachsen-Werdens, der mit der Beschneidung im 5. Lebensjahr begann, abgeschlossen. Sie hilft mit dem Baby den Erhalt des Lebenskreislaufes sicherzustellen (in Somalia erhält eine Mutter sehr grosses Ansehen! --> deshalb hat sich auch eine solche Meinung von der Mutter).

Zitat aus dem Buch (Seite 326, Zeilen 8 - 14):
Mit seiner Geburt hat sich mein Leben von Grund auf verändert. Das Glück, das er mir schenkt, bedeutet mir alles. All die Dinge, über die ich mich früher beklagt oder mir Sorgen gemacht habe, sind unwichtig geworden. Darauf kommt es nicht an. Einzig das Leben - das Geschenk des Lebens - zählt, das hat mir die Geburt meines Sohnes vor Augen geführt.

Stellt das vollendete Erwachsen-Werden in meinen Augen sehr gut dar (wirkt durch die Geburt noch reifer und erfahrener --> was bestimmt auch so ist)

Freitag, 15. Mai 2009

15. Kapitel: Wieder in Somalia

1995 macht sie seit langer Zeit wieder einmal Ferien. In Trinidad. Sie braucht Ruhe. Doch schon nach kurzer Zeit erhält sie einen Anruf der Agentur in London. Die BBC möchte einen Dokumentarfilm über sie drehen. Waris will zuerst nicht, doch die BBC drängt richtiggehend darauf. Gerry Pomeroy, der Regisseur, will einen Film in der Reihe, "der Tag, der mein Leben veränderte", drehen.
Sie geht mit ihm einen Deal ein. Im Gegenzug, dass sie einwilligt, helfen sie ihr die Mutter in Somalia zu suchen. Bisher war dies für sie nicht möglich (wegen Passproblemen, Kriegen usw.).

Während Waris und die Crew in England mit Filmen beginnt, suchen andere in Somalia nach der Mutter. Jede Frau, die sie ansprechen, gibt allerdings vor, die Mutter zu sein. Sie alle hoffen so, Geld zu verdienen. Doch irgendeinmal glauben sie die Mutter gefunden zu haben (sie weiss so viel). Doch vor der Abreise gibt es noch ein Problem. Ein weiterers Mal ist Nigel irr geworden. Er hat Waris den Pass geklaut, damit sie nur zusammen mit ihm nach Afrika gehen kann. Kurz vor der Abreise kann Waris, mit dem Vorwand einmal mit ihm alleine nach Afrika zu gehen, den Pass zurückergattern.

Die Reise nach Somalia ist sehr gefährlich, da gerade Krieg herrscht. Deshalb fliegen sie nach Äthiopien, nach Galadi. Die Familie soll dann nach Äthiopien kommen. Als sie endlich in Afrika gelandet sind, freut sich Waris wahnsinnig, dass sie endlich wieder in ihrer Heimat ist. Doch schnell kommt der erste Schock. Die Frau die sie gefunden haben, ist nicht die Mutter. Sie haben nun 8 Tage Zeit, bis das Flugzeug wieder kommt, um die richtige Mutter zu finden und zu filmen.
Ein angeblich guter Kollege des Vaters, gibt vor, zu wissen, wo die Mutter steckt. Sie vertrauen ihm und geben ihm Geld. Nach 4 Tagen kommt er tatsächlich mit der Mutter zurück. Niemand hätte es zu dieser Zeit noch für möglich gehalten.

Die beiden erzählen sich wahnsinnig viel. Sie schwelgen in Erinnerungen --> sehr viele Wiederholungen, z.T. etwas langweilig.

Man merkt, dass die beiden nun völlig andere Lebensansichten haben. Die Mutter fragt sich, warum sie mit 28. noch nicht geheiratet habe und der Bruder und der Cousin, die auch mitgereist sind, sagen sogar, dass sie zu alt sei um zu heiraten. Für uns ist es ein ganz normales Alter, um zu heiraten.

An den beiden letzten Tagen wird gefilmt. Die Mutter hat keine Ahnung was ein Film ist und schon gar nicht was ein Topmodel tut. Sie kann es nicht verstehen, auch wenn man es ihr noch hundertmal erklärt.
Am Ende der 8 Tage fragt Waris die Mutter, ob sie auch mit nach Europa kommen wolle. Doch sie lehnt ab. Sie müsse sich um den Vater sorgen, der langsam alt und gebrechlich sei und um die Kinder. Welche Kinder?, fragt Waris entsetzt. Sie will, dass sich die Mutter ausruht.
Die Kinder der anderen Frau, mit der ihr Vater verheiratet war, ist dann die Antwort. Die Mutter schaut jetzt für sie, da die damals etwa 25-jährige abgehauen ist. Völlig unvorstellbar! Viel zu gutmütig! Die Mutter kennt nichts anderes als arbeiten.

Die Dokumentation erhält den Namen: "Eine Nomadin in New York".

14. Kapitel: Der Durchbruch

In New York bekommt Waris unglaublich viele Aufträge. Ihre Karriere läuft steil bergauf.
Irgend eines Tages steht Nigel bei ihr im Zimmer. Er ist wahnsinnig eifersüchtig, obwohl sie ja klar nur eine Zwecksehe eingegangen sind. Waris gibt ihm eine Abfuhr. Jedoch kommt er noch 3 weitere Male. Nigel ist krank.
Doch zurück zum interessanten Teil. Waris erhält Aufträge von u.a. Benetton, Levi's und Revlon (zusammen mit Cindy Crawford). Zudem ist sie das erste schwarze Model, das bei Oil of Diaz vor den Kameras steht.
Dann arbeitet sie noch bei verschiedensten Musikviedeos mit. Unter anderem bei Meat Loaf und Rober Palmer.
Und wird in etlichen Modezeitschriften, wie der "Vogue", "Elle", "Allure" und "Glamour", sowie den folgenden beiden (mit Foto) abgebildet.

Cover von Madonna:

Cover von Bazaar:

Während dieser Zeit hat sie sehr viele Termine. Ständig allerdings verwechselt sie wieder irgendwelche Termine, da sie anstatt Hausnummer 725, Hausnummer 752 besucht (sie findet heraus, dass sie an Dyslexie leidet.

Weiter Informationen zu diesem Thema: http://de.wikipedia.org/wiki/Dyslexie

Zudem trägt Waris keine Uhr --> hat Probleme mit der Zeit. Sie will einfach keine Uhr tragen. Sie ist es sich einfach von früher anderst gewöhnt. Sie will nicht immer dieses Exakte usw.

In New York hat sie ungefähr 10-11 Castings pro Tag. Sie rennt vom einen Termin zum anderen. Natürlich erhält sie auch viele Absagen in dieser Zeit. Models müssen allerdings lernen mit solchen Enttäuschungen umzugehen und dürfen Absagen nicht persönlich nehmen. Man darf auf keinen Fall über das Geschehene nachdenken. Modeln ist nicht ein Glamourjob, wie es sich viele vorstellen. Es ist ein hartes Geschäft. Waris kann mit ihrer Erfahrung diese Dinge wegstecken, doch sie musste es auch lernen (ihre Erfahrungen von früher halfen ihr sicherlich). Doch sie sagt auch, dass sehr viele junge Models an diesem harten Geschäft zu Grunde gehen. Sie können es noch nicht so gelassen angehen und verzweifeln oft an den Enttäuschungen.

In diesem Kapitel erfährt man sehr viel über das Modelgeschäft. Jedes Jahr gibt es einen Modezirkus (sieht man immer bei uns im Fernsehen): Zuerst geht die ganze Branche nach Mailand für 2 Wochen, dann nach Paris, dann nach London und später noch nach New York.

Waris zeigt die Probleme des Modelns auf: Es wird sehr viel an einem herumgenörgelt (junge Models haben Probleme damit). Waris hat etliche Aufträge nicht gekriegt, weil sie Narben an den Füssen hat und O-Beine. Man muss aber damit leben. Dazu kommen sehr viele unangenehme Menschen, die immer irgendetwas auszusetzen haben, auch an den schönsten Orten, wenn sie z.B. ein Shooting auf den Malediven absolvieren (Waris schätzt die Natur immer sehr; diese Menschen verderben ihr die Laune; sie sollen zufrieden sein, mit dem was sie haben). Und das allerschlimmste am Geschäft ist, dass es viele Lügner gibt, die den Mädchen falsche Versprechungen machen und die unangenehmen Shootings (Nacktbilder).

Viele kämpfen vergebens um einen Job. Waris sagt von sich selbst, dass es ihr einfach so in den Schoss gelegt wurde. Sie musste nie hart arbeiten, um Aufträge zu erhalten (man denke an den Anfang).

Sie hat Mühe mit den Vorurteilen die über die Models gemacht werden. Model = dumm (es hat sicherlich solche, wie es sie aber überall hat). Etwas weiteres das sie stört, ist, dass man so einen Rummel um das Model-Geschäft macht. Für sie ist es ein Job wie jeder andere (sie ist sehr bescheiden). Für sie ist aber das wichtige im Leben die Familie und Freunde (sie liebt es Menschen kennenzulernen).

In diesem Kapitel hat man einen schönen Einblick ins Modelgeschäft erhalten. Sicherlich nicht wahnsinnig viel, aber doch einiges. Es ist interessant, die Meinung eines Models selbst, über seine Arbeit zu hören. Mit ihrer Erfahrung kann sie sicherlich vielen jungen Models helfen.

13. Kapitel: Passprobleme

Seit ihrem Filmauftritt im Film "der Hauch des Todes", erhält Waris nur noch sehr spärlich Aufträge. Sie hat kein Geld mehr und kommt deshalb bei einem Freund unter. An einem schönen Morgen kommt er mit voller Freude in ihr Zimmer hineingestürmt. Waris ist auf dem Titelblatt der Sunday Times (bei ihrem Filmdebut abgebildet). - leider kein Bild davon gefunden. Weiterhin kommen allerdings keine neuen Aufträge. Sie wechselt die Agentur. Ihr wird sofort erklärt, dass in London schwarze Models kaum Aufträge finden. Sie müsse reisen. Und da beginnen wieder die Probleme. Sie hat keinen gültigen Reisepass.
Die Agentur erzählt ihr von einem sehr guten Rechtsanwalt (Mr Wheeler), der schon vielen Models einen Pass besorgt habe. Waris verabredet sich mit ihm. Er will für den Pass 2000 Pfund!!
Dafür sucht er einen geeigneten Mann für sie, den sie heiraten kann. So ist sie englische Staatsbürgerin. Waris leiht sich das Geld und nimmt all ihr Gespartes zusammen. Sie denkt sich, dass sie später viel mehr Geld verdienen werde und dies kein Problem gäbe zum zurückzahlen.

Wenige Tage später ist die Hochzeit. Sie trifft ihren zukünftigen Ehemann vor dem Altar zum ersten Mal. Es ist ein alter, hässlicher Ire.

Doch die Einwanderungsbehörde kriegt Wind von der ganzen Sache und lädt die beiden vor. Zuerst hält Waris dicht. Doch irgendwann wird ihr klar, dass sie nur betrogen wurde. Der Anwalt ist nirgends mehr aufzufinden. Sie erzählt der Behörde alles. Diese entziehen ihr vorerst den Pass.
Nach einiger Zeit erhält sie einen befristeten Pass für 2 Monate. Sie geht sofort nach Paris und Mailand, wo sie etliche Casting besucht und einige Jobs erhält. Zurück in London erhält sie einen Anruf von einem New Yorker Agenten. Er will sie buchen. Waris beantragt sofort ein Visum, jedoch gibt es Probleme und es wird nicht bewilligt. Stattdessen wollen sie Waris in 30 Tagen nach Somalia abschieben. Waris ist verzweifelt.

In ihrer Not spricht sie mit einer Kollegin, Julie, die sie während dem Modeln in Paris kennengelernt hatte, darüber. Diese hat eine super Idee. Waris solle doch ihren Bruder pseudohaft heiraten. Dafür muss sich Waris zuerst aber vom anderen Mann scheiden lassen. Sie sucht ihn mehrmals auf, wird aber immer wieder von seinen Schlägersöhnen abgewiesen - sie drohen ihr sie zu verprügeln. Sie bekommt Angst und geht mit Nigel (der den sie heiraten will) zum Haus des Alten. Sie sehen ihn durchs Fenster tot auf dem Boden liegen. Somit stand der Hochzeit nichts mehr im Wege.
Was Waris zu diesem Zeitpunkt allerdings noch nicht weiss: Nigel ist wirklich in sie verliebt, schon seit jeher (sammelte schon vor langer Zeit Bilder von ihr). Nigel verhält sich wie ein Irrer und empfindet Waris als seine wirkliche Ehefrau. Dies hat immerhin zur Folge, dass er die Einwanderungsbehörde überzeugen und einen Reisepass für Waris organisieren kann. Waris kann ein Visum für die USA beantragen und erhält es. Der Modelkarriere steht nichts mehr im Wege.

12. Kapitel: Die Ärzte

Wie im vorherigen Kapitel schon angetönt, hat Waris eine Blockade mit Männern auszugehen. Sie hat Hemmungen wegen der Beschneidung. Doch dies sind weitaus nicht die einzigen Probleme, die sie seit dem 5. Lebensjahr hat. Immer wieder hat sie starke Schmerzen, wenn sie Wasser lösen muss. Viel schlimmer ist es allerdings, wenn sie ihre Tag hat. Jedesmal dauert sie mindestens 10 Tage, in welchen sie andauerend so schlimme Schmerzen hat, dass sie sich kaum noch bewegen kann. Jedes Mal in dieser Zeit ist sie verständlicherweise auch immer sehr gereizt. Ihre Kolleginnen können nicht verstehen weshalb, da sie ihnen nie etwas davon erzählt hat. Auch hier entstehen Spannungen.

Diesen Zustand kann Waris nicht mehr ertragen und geht deshalb zu den Ärzten. Sie lässt sich allerdings nicht untersuchen (schämt sich). Sie erklärt ihnen, dass sie immer während ihrer Periode sehr starke Schmerzen verspüre und sie zum Teil sogar kurzzeitig ohnmächtig werde.
Der Arzt verschreibt ihr eine Anti-Baby Pille. So bekommt sie keine Periode mehr. Zuerst ist Waris sehr erfreut darüber, jedoch treten mit der Zeit immer mehr Nebenerscheinungen auf (Mondgesicht, "fetter Hintern" usw.).

Als kein Arzt eine andere Möglichkeit als diese Anti-Baby Pille allerdings in Betracht zieht, sucht sich Waris den für sie besten Arzt aus und erzählt ihr von der Beschneidung. Er untersucht sie und findet heraus, dass die Wunde viel zu eng zusammengenäht wurde. Dies ist immer noch zur Zeit, als sie bei dem Botschafter wohnt. Im Gespräch zwischen ihr und dem Arzt übersetzt ein somalischer Mitarbeiter. Waris erzählt er aber kaum etwas von dem, was der Arzt auf Englisch erklärt. Viel mehr redet er ihr ins Gewissen, dass dies von ihrer Kultur aus nicht geht (typischer somalischer Mann; sie nehmen keine Rücksicht <-> Tradition ist wichtiger als das Leben).
Waris lässt sich jedoch nicht fest beeindrucken davon. Allerdings kann sie zu dieser Zeit keinen Termin vereinbaren, da ihre Tante Wind davon kriegen würde und es heftigste Probleme gäbe.

Nach der Abreise der Botschafterfamilie verliert Waris den Mut. Sie erinnert sich ständig an die Beschneidung. Sie hat Angst, sich einer weiteren Operation zu unterziehen. Eines Tages packt sie ihren ganzen Mut zusammen und zeigt ihr "Problem" Marylin. Marylin ist total geschockt ("was haben die mit dir gemacht?"). Sie wird sehr traurig und äusserst wütend. Bis anhin war sich Waris nie sicher, ob jede Frau auf der Welt dasselbe durchstehen musste, sie glaubte eigentlich schon daran (ich verstehe nicht, weshalb sie dann Hemmungen hatte mit Männern auszugehen, wenn sie doch dachte, dass alle Frauen dieselben Probleme haben).
Sofort vereinbaren die beiden einen Termin bei dem Arzt. Waris will nicht anderst sein. Sie will nicht mehr so starke Leiden haben. Entscheidet sich gegen die Kultur und für die Operation.

Im Sinne von Kant ist Waris mittlerweile aufgeklärt oder zumindest teilweise (sie benutzt ihren Verstand, um eine wichtige Entscheidung zu treffen. Sie lebt nicht einfach nur nach der Tradition).
Man sieht immer wieder, dass die Unwissenheit von Waris (geht allen Afrikanern in Europa so), zu vielen Missverständnissen führen, da sie überhaupt noch nicht aufgeklärt sind.

In jedem Kapitel erzählt Waris von früher, hat z.T. sehr viele Wiederholungen. Trotz allem ist es spannend zu lesen. Immer wieder zieht sie auch Vergleiche von ihrem Leben früher und zu dem heute.

Donnerstag, 14. Mai 2009

11. Kapitel: Das Model

Waris ist bei Mr Fairchild. Sie hat hat Halwa auch mitgenommen. Waris ist sehr misstrauisch. Sie hat Angst, dass er sie nackt fotografieren will. Der Fotograph kann sie aber davon überzeugen, an einem Shooting mitzumachen. Er will Profilaufnahmen von Waris machen (er habe noch nie ein solch perfektes Profil gesehen). Die Aufnahmen werden wunderbar. Leider kann er aber keine weiteren Fotos mehr machen, aus finanziellen Gründen.







http://www.buecher4um.de/WARIS3.GIF

1987: Einige Monate später ruft die Modelagentur Crawford bei Waris an. Fairchild hat die Aufnahmen der Agentur gezeigt und sie waren begeistert. Bereits 2 Tage später hat sie ihre erstes Casting (für den Pirelli-Kalender). Für sie ist alles völlig neu. Es ist ein riesen Stress (überall schminken sich Models und gehen hastig hin und her). Als Waris aber merkt, dass sie sich halbnackt fotografieren lassen muss, flüchtet sie unter einem Vorwand aus dem Gebäude. Für sie scheint die Karriere schon gelaufen.

Ein Tag später ruft jedoch die Agentur an. Sie fragt, wo sie gewesen sei und sagt ihr, dass Terence Donovan sie noch einmal sehen möchte. Die Modelagentin kann Waris davon überzeugen noch einmal zum Casting hinzugehen. Nach diesem Job werde sie viel bessere erhalten. Sie werde Geld verdienen und könne sich mit der Zeit auslesen was sie tun möchte und was nicht. Jedoch ist der Einstieg ins Modelgeschäft sehr schwierig.


Waris geht erneut zum Casting und erhält tatsächlich den Job (rasanter Einstieg; bereits nach dem ersten Casting bereits im Pirelli-Kalender) und muss sich sogar nicht einmal nackt zeigen (Donovan hat extra Rücksicht auf sie genommen). "Nie mehr im Leben Mc Donald's", schwört sie sich.

Für das Shooting reisen sie durch halb England (für Waris etwas wunderschönes). Während diesen Tagen schläft Naomi Campbell (16-jährig) mit ihr im selben Zimmer - Naomi meint immer, dass Waris eines der besten Models wird; jetzt ist es genau umgekehrt. Auf jeden Fall erhält Waris allerdings sogar noch das Titelbild des Kalenders (echte Ehre).

http://i4.ebayimg.com/04/i/000/82/90/a258_1.JPG

Gerade bei der Rückkehr nach London geht sie zum nächsten Casting. Diesmal für ein Bondgirl im Film "Hauch des Todes". Beim Casting muss sie allerdings Englisch lesen, was sie überhaupt nicht gut kann. Sie schämt sich und haut wieder ab. Sie geht am selben Abend zum Friseur und lässt sich ihre Haare blond färben, weil sie unbedingt einmal blond sein möchte (kindlicher Traum; überhaupt nichts spezielles für uns, allerdings für sie schon). Alle finden es scheusslich. Doch sie hat neuen Mut gefasst und geht nochmal zum Casting. Die Leute sind so begeistert von dem auffälligen Look, dass sie sofort eine Rolle erhält.

Als sie nun aber für den Dreh nach Marokko müssen, kriegt Waris Probleme. Sie hat keinen gültigen Pass mehr. Damit sie aber trotzdem mitgehen kann, fordert sie im Namen ihrer Freundin einen temporären Pass an und klebt ihr Foto darauf. Die Freundin heisst Marylin Monroe. Kurz vor der Abreise zieht die Freundin aber zurück und will das Risiko doch nicht eingehen. Waris bleibt nichts anderes übrig als den Pass zu klauen. So kann sie doch noch mitfliegen.

In Marokko gehen sie zu Kamelrennen. Sie will unbedingt auch einmal reiten und fragt einen Jockey, ob sie für ein Rennen ein Kamel von ihm haben dürfe. Alle lachen sie aus. Doch schlussendlich wird sie zweite. Alle sind völlig sprachlos.

Die Zeit ist sehr aufregend für Waris mit all den Videodrehs. Sie erhält eine kleine Nebenrolle, bei der sie nichts reden muss (leider habe ich keinen Ausschnitt mit ihr gefunden).

Als sie zurück nach England kommen, kriegt Waris am Flughafen Probleme mit dem Pass. Einer der Filmcrew hat ihren Pass angesehen und bemerkt, dass sie darin Marylin Monroe heisst. Bei ihnen hat sie sich aber immer als Waris vorgestellt. Waris hat keine Ahnung davon, dass es eine berühmte Sängerin mit gleichem Namen gab und verstand nicht was so aufregend daran war. Im ganzen Flughafen schrie es der Kerl herum. Waris bekam Angst. Doch schlussendlich kommt sie durch die Kontrolle.

Das Kapitel habe ich sehr spannend gefunden. Es ist sehr eindrücklich, was für einen Erfolg sie schon so früh hat. Es ist wie ein Märchen, kaum glaubwürdig.

kleine Karriere-, Aufstiegsleiter:


Link für weitere Informationen zum Modelgeschäft: http://de.wikipedia.org/wiki/Model#Geschichte

10. Kapitel: Endlich frei

Nach vier Jahren hartem Arbeiten ist die Amtszeit von Onkel Mohammed als Botschafter in London vorüber. Er muss mit der ganzen Familie nach Somalia zurückkehren. Auch Waris soll mit. Waris' eigentliche Absichten waren allerdings einmal Geld nach Hause zu schicken. Bisher gelang dies noch nicht. Die Mutter soll sich ein Haus leisten können (seit den ersten paar Kapiteln, erfahren wir kaum noch etwas über die Mutter, das einzige ist immer, dass sie der Mutter Geld schicken will und sie Schuldgefühle hat). Waris will also nicht wieder zurück. Damit sie dies in letzter Sekunde auch doch noch hinkriegt, vergräbt sie ihren Pass im Garten --> darf nicht Ausreisen (betteln hatte nichts bewirkt zuvor). Als sie dem Onkel erklärt, dass sie den Pass nicht mehr fände, findet der dies überhaupt nicht lustig. Er setzt alles daran ihn zu finden.
Doch er schafft es nicht mehr den Pass zu finden. Waris muss, darf zurückbleiben.


Als die Familie vom Haus weg ist, macht sie sich sofort auf in die Stadt. Sie geht in Kleiderläden und probiert jegliche Kleidungsstücke an, ohne jedoch nur eines davon zu kaufen (hat ja kein Geld). Sie hat Spass am Anprobieren, nicht am Kaufen. Durch Zufall trifft sie während ihrer Shopping-Tour eine Somali. Sie erzählt ihr ein Bisschen ihre Geschichte und darf für ein paar Nächte bei ihr übernachten (im YMCA, in einer Einzimmerwohnung (sehr nett von der Somali)). Nach einiger Zeit schlägt sie Waris dann aber vor eine eigene Wohnung zu mieten. Da es im YMCA keinen Platz mehr hat, zieht sie ins YWCA.




Bild des YMCA: http://www.emporis.com/images/5/2004/03/256193.jpg

Waris kann nun sogar arbeiten, im Mc Donald's, als Putzfrau. Sie hat keinen Vertrag (hat keine Erlaubnis) und erhält nur sehr wenig Lohn. Am Morgen geht sie zur Schule, am Nachmittag arbeitet sie.


Mit ihrer Freundin, Halwu (der netten Somali), geht sie nun oft in Nachtclubs. Die Männer stehen Schlange bei ihr. Allerdings steht sie nicht sehr auf weisse Typen. Halwu erklärt Waris, wie eine Lehrerin, wie sie sich zu verhalten hat und auf was sie aufpassen muss (welche Typen gefährlich sind; was sie nicht tun sollte usw.). Waris könnte etliche Freunde haben, jedoch hat sie Angst vor der Reaktion der Männer, wenn sie erfahren würden, dass sie beschnitten wurde (man sieht was eine solche Schandtat für Auswirkungen hat. Nicht nur, dass sie Schmerzen hat und sich mies fühlt, nein sie wird in etlichen Lebensbereichen eingeschränkt: sie muss sich überall doppelt überlegen, was sie tut und kann nicht einfach so mit einem Mann zusammen sein --> es gibt eine riesige Barriere; Hemmungsschwelle --> Männer halten sie für arrogant).

Eines Tages kann sie dann ins YMCA ziehen, da dort eine Studentin eine Mitbewohnerin sucht. Für Waris ist dies ideal und sie lernt weitere Leute kennen. Bald ist sie im YMCA überall bekannt, wegen ihrem Aussehen, ihrer Geschichte, aber auch ihrer aufgestellten Art.

Während der Arbeit trifft Waris im Mc Donalds per Zufall Mr Fairchild, den Photograph, der ihr die Visitenkarte gegeben hat. Sie sprechen kurz miteinander und Waris versteht endlich, was der Mann eigentlich will. Jedoch ist sie immernoch etwas misstrauisch. Am Abend spricht sie mit Halwu darüber. Halwu kann sie überzeugen, dass es nichts Schmudeliges ist und dass sie ihre Chance zu packen versuchen muss. Sie rufen gleich an und vereinbaren einen Termin.

9. Kapitel: Das Dienstmädchen

In London muss sie nun 4 Jahre lang, täglich, ohne je einmal Pause zu haben, arbeiten. Es ist härter als je zuvor. Zu den ganzen neuen Gewohnheiten, gehört auch das Sich-Richten nach der Uhrzeit. In Somalia hatten sie nie eine Uhr. Hier muss nun alles pünktlich nach Plan erledigt sein. Zu ihren Arbeiten gehören das Putzen, Kinder hüten und neuerdings auch Kochen, was sie noch lernen muss. Sie lernt eine völlig neue Gesellschaft, Welt kennen.

Der Onkel und die Tante lassen ihr überhaupt keine Freiheiten. Sie darf nichts für sich tun. Irgendwann wird es ihr zu bunt und sie geht in einen Englischkurs. Nach einer Weile allerdings findet es der Onkel heraus und von nun an muss sie sich selbst, mit Hilfe von Büchern, die Sprache beibringen. Sie ist sehr motiviert und die Tochter des Botschafters hilft ihr. Doch trotzdem ist es sehr schwierig und ihre Englischkenntnisse verbessern sich nur sehr langsam.

In der Zwischenzeit erfährt sie, dass ihre älteste Schwester, Aman, und ihr Bruder (der Kranke) starben. Sie kann diesen Schicksalsschlag kaum verdauen. Sie braucht sehr lange. Sie hat niemanden mit dem sie darüber reden kann und fühlt sich deshalb oft sehr einsam. Diese Gefühl von Einsamkeit wird einmal so stark, dass sie mit dem Gedanken spielt, sich umzubringen. Sie hat bereits das Messer aus der Küche geholt und sitzt in ihrem Zimmer, als sie sich doch umentscheidet. Wie sie sagt der Mutter zuliebe.

Ein paar Wochen später erhält sie einen Anruf ihrer Mutter. Waris ist auf der einen Seite überglücklich, ihre Mutter zu hören, auf der anderen Seite fühlt sie sich wieder schuldig (dies erwähnt sie immer wieder; nervt schon fast ein Bisschen).

Die eine Tochter des Botschafters ist wunderschön (Waris beschreibt alle Frauen als wunderschön; kann sich schlecht ein Bild der Frauen machen, weil alle immer so schön sein sollen; z.T. etwas unglaubwürdig; Schönheit ist aber halt immer verschieden definiert). Auf jeden Fall hat diese Tochter einen Modelauftritt und Waris begleitet sie, um zu assistieren - hat bisher noch nie von modeln gehört. Sie bekommt daraufhin Kleider wahnsinnig gerne und verkleidet sich dann heimlich zu Hause mit den Kleidern des Onkels - natürlich ohne Erlaubnis. Wenn sie sich dann aber präsentiert, müssen doch alle lachen und finden es toll. Die Tante erzählt dies ihren Freundinnen, welche ihr dann raten, eine Modelagentur aufzusuchen. Waris ist ebenfalls seit ihrem Assistieren völlig begeistert vom Modeln, so dass sie es unbedingt auch machen will.

Doch weil die Tante dies nicht will, muss sie weiter den Haushalt führen. Eine neue Aufgabe kam mittlerweile hinzu. Jeden Tag muss sie die Cousine, deren Vater starb, zur Schule bringen. Eines Tages spricht sie ein Mann an, wie sich später herausstellt der Vater einer Schulkollegin der Cousine, und bietet ihr Modephotos an. Dies geschieht im Jahre 1983. Doch weil Waris kein Englisch versteht und immernoch ein Trauma von fremden Männern hat, weist sie ihn immer ab. Trotzdem hinterlässt er ihr eine Visitenkarte und steht sogar mehrmals vor der Tür des Botschafters. Doch Waris hat Angst vor ihm.

8. Kapitel: Unterwegs nach London

Es ist ein sehr kurzes Kapitel, in dem Waris ihre Pannen und Erfahrungen vom Flug beschreibt.
Vor der Abreise hat sie keinen Schimmer, was sie nun erwarten wird. Fatima sagt ihr, sie werde weiss werden in Europa. Waris hat ein mulmiges Gefühl. Erst recht dann, als sie erfährt, dass sie alleine fliegen muss, da der Botschafter noch ein paar Tage in Somalia bleiben muss.

Immerhin begleitet er sie noch zum Flughafen, überreicht ihr den Reisepass (bisher hatte sie noch keinen) und bringt sie zum Flugzeug. Im Flugzeug drin hat sie keine Ahnung, auf welchen Platz sie zu sitzen hat. Alle Menschen starren sie blöde an. Sie fühlt sich verloren. Nach etlichen falschen Plätzen, bringt sie eine Stewardess schlussendlich zum richtigen Platz.

Als sich Waris im Flugzeug umschaut, sieht sie zum ersten Mal in ihrem Leben (!) weisse Menschen. Sie denkt, dass sie alle krank seien und es ihnen wahnsinnig schlecht geht, hält sich deshalb auch möglichst fern von ihnen.

Als während dem Flug die Stewardess Bonbons verteilt, greift sie mit voller Hand zu und packt sich eine Ladung, will sogar noch ein zweites Mal zugreifen. Sie hat keine Ahnung wie sich zu benehmen. Sie wird ins kalte Wasser geworfen, in eine völlig neue Welt und alle Menschen sehen sie nur blöde an, anstatt zu versuchen ihr zu helfen.

Die beste Szene kommt allerdings nun. Waris muss unbendingt auf die Toilette. Sie hat noch nie zuvor ein solches WC gesehen! Jedoch errät sie richtig, was für einen Zweck die WC-Schüssel hat :); für uns unvorstellbar. Doch als sie spülen sollte, hat sie keine Ahnung welcher Knopf es ist. Sie hat schon Geschichten gehört von anderen Nomaden, in denen gesagt wurde, dass Flugzeuge Knöpfe hätten, die alles explodieren liessen. Sie hat Angst, einen solchen Knopf zu erwischen. Also füllt sie einen Papp-Becher nach dem anderen mit Wasser und verdünnt ihren Urin, bis die Flüssigkeit kaum noch gelb ist. Die Leute klopfen schon wie irr an die Türe, doch da sie überhaupt kein Englisch kann, ist sie aufgeschmissen.

Es ist sehr lustig beschrieben, auch sehr oft selbst-ironisch. Sie macht aus ihrer damaligen Unwissenheit einen Spass. Zum Lesen ist dies sehr amüsierend.
Als sie in London landet, schneit es. Zuvor hat sie noch nie Schnee gesehen (als wäre es nicht schon genug Neues).

Die sehr freundliche Familie des Botschafters holt sie ab und nimmt sie mit nach Hause, in einen riesigen Palast. Waris darf sich zuerst einmal ausruhen. Sie darf ins Himmelbett der Tante schlafen gehen; ist so gross wie die Hütte, in der sie früher lebte (geschlafen haben sie zudem erst noch draussen). Für Waris ist alles ganz neu. Sie wurde vom einen Extrem ins Andere geworfen.

7. Kapitel: Mogadischu

Da sie nun von ihrer Schwester davongelaufen war, muss sie sich natürlich eine neue Unterkunft suchen. Während der Zeit bei ihrer Schwester hatte sie einige Verwandte (v.a. von Mutter Seite) und die Grossmutter (70. jährig) kennengelernt.

Als erstes will sie ihr Glück bei ihrer Tante versuchen. Um zum Marktplatz zu gelangen will sie den Bus nehmen; wird schon fauler.
Bei der Tante hat sie Glück. Sie wird aufgenommen. Im Gegenzug dazu muss sie allerdings den Haushalt führen und auf die 3 Kinder acht geben. Waris lernt in dieser Zeit in geschlossenen Räumen zu leben. Bis anhin lebte sie stets kleinen Hütten, die kaum richtige Wände hatten.
Die Kinder werden oft sehr frech. Als sie dann einmal den ältesten Sohn erwischt, während er mit einem Mädchen in einer Kanalröhre sich auszieht, rastet sie aus. Sie kann dieses Verhalten überhaupt nicht verstehen und schlägt den Knaben. Sie macht die selben Fehler, die auch ihr Vater macht - obwohl doch eigentlich die Mutter ihr Vorbild ist. Man sieht, dass Waris mit ihren 14 Jahren schon an die Grenzen gelangt, wenn sie so viel Verantwortung übernehmen muss - bei uns ist dies unvorstellbar. Als die Tante von den Schlägen hört, gibt es Streit und Waris muss die Familie verlassen.

Sie versucht ihr Glück bei der nächsten Tante. Es leben so viele Schwestern der Mutter in Mogadischu, weil die Mutter eigentlich aus einer reichen afrikanischen Familie abstammt und nicht als Nomadin aufwuchs. Die Familie ist sehr freundlich. Doch auch hier muss sie im Haushalt helfen, jedoch zusammen mit der ältesten Tochter, Fatima. Der Haushalt muss peinlich genau erledigt sein. Waris ist für das Putzen zuständig - jeden Tag.

Waris macht sich immer häufiger Sorgen um die Mutter. Ich verstehe hier nicht genau weshalb. Denn wenn Waris den alten Mann geheiratet hätte, dann wäre sie auch nicht mehr bei ihrer Mutter...
Um ihr Gewissen zu beruhigen sucht Waris Arbeit, um Geld an ihre Familie senden zu können. Während sie auf der Strasse geht, kommt sie an einer Baustelle vorbei. Sie fragt, ob sie auch mitarbeiten könne. Nach längerem Gelächter der Männer und als sie sehen, dass sie es ernst meint, darf sie. Nach einem Monat hat sie 60 Dollar verdient. Sie kann nicht mehr weiterarbeiten, da es zu hart für sie wurde. Schon nach einem Tag hatte sie offene Hände, biss aber auf die Zähne bis Ende Monat. Nun hört sie aber schon wieder auf.

Eines Tages kommen Männer bei der Tante zu Besuch, die gerade aus der Wüste kamen. Sie seien ehrliche Männer versicherte die Tante. Als Waris hörte, dass sie wieder zurück in die Wüste gehen und ihre Mutter besuchen wollen, bittet sie die Männer das Geld der Familie zu übergeben - leider kam es nie an (wieder einmal zeigt es, wie man in Afrika niemandem vertrauen sollte - da alle so arm sind, schaut jeder nur für sich).

Ein paar Wochen später kommt der Bruder der Tante zu Besuch und erzählt ihr, dass er ein Dienstmädchen in London brauche. Der Bruder ist Somalias Botschafter in London zu dieser Zeit. Waris belauscht das Gespräch und bittet die Tante, dem Bruder sie vorzuschlagen. Nach langem zögern und etlichem Widersprechen willigt sie trotzdem ein und hat Erfolg. Der Bruder nimmt Waris mit nach London.
--> man muss Glück haben und zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein, damit man es weit nach oben schafft. Dies hat man in diesem Beispiel ein weiteres Mal in dieser Geschichte gesehen.
Mogadischu:

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/3/39/Aerial_view_of_a_US_helicopter_as_it_flies_over_a_Mogadishu_residential_area.JPEG/800px-Aerial_view_of_a_US_helicopter_as_it_flies_over_a_Mogadishu_residential_area.JPEG

Mittwoch, 13. Mai 2009

6. Kapitel: Unterwegs

Die Geschichte von ihrer Flucht geht weiter. Der nette Mercedes-Fahrer, mit dem das 1. Kapitel aufgehört hatte, muss leider schon bald in eine andere Richtung und lässt Waris deshalb aussteigen.

Doch bereits nach kurzer Zeit hält das nächste Fahrzeug - ein Lastwagen. Waris will zuerst, verstänlicherweise, nicht einsteigen. Nach kurzem entscheidet sie sich aber um und fährt mit dem Lastwagen mit. Der Mann war sehr freundlich. Dass sie in diesen Lastwagen eingestiegen ist, braucht eine Menge Mut - keine Ahnung ob ich den gehabt hätte. Ich habe eine sehr hohe Achtung vor Waris Dirie.

Der Lastwagenfahrer fährt bis Galcaio, wo der Onkel von Waris lebt. Sie will bei ihm unterkommen. Früher hat sie ihm immer sein Vieh gehütet - denkt sich er könne sich revanchieren.

Sie ist sehr beeindruckt von der Stadt. Hat noch nie eine Stadt bis anhin gesehen. Da sie keine Ahnung hat, wo ihr Onkel wohnt, fragt sie in den Strassen nach. Ein Mann stellt sich zur Verfügung ihr zu helfen - seine Absichten sind aber völlig anderst. Er lockt sie in sein Haus und will mit ihr Schlafen. Waris kann entkommen und findet Schutz bei einer alten "Mama", wie die Somali liebevoll solche alte, liebenswürdige Omas nennen, welche sie zum Onkel bringt.

Der Onkel ist nicht sehr begeistert vom Auftauchen seiner Nichte. Nach einer Nacht ruft er ihren Vater an. Waris muss so schnell wie möglich verschwinden. Mit der Hilfe ihrer Cousins gelingt es. Sie können Waris verstehen und geben ihr Essen und Trinken für die Reise mit auf den Weg.

Nun will Waris weiter Richtung Mogadischu ziehen, wo neben ihrer Tante auch noch Aman, ihre älteste, ebenfalls geflüchte, Schwester mit ihrem Ehemann wohnt. Nach ein paar Tagen erreicht sie Mogadischu und kann bei der Schwester unterkommen. Die Schwester lebt in einem sehr kleinen Haus. Sie ist schwanger.

Die beiden denken sehr oft an ihre Mutter. Sie machen sich Sorgen, dass die Mutter nicht mit ihren riesigen Mengen an Aufgaben zurecht kommt, weil die Ältesten nun weg sind.

Je länger je mehr gibt Aman ihrer kleinen Schwester die Schuld daran. Sie ist wütend auf Waris, weil sie die Mutter im Stich gelassen habe (Aman hat allerdings genau dasselbe getan --> man ist doch sehr auf sich selbst gerichtet, wenn es um alles geht, auch wenn die Familie sehr wichtig ist). Es gibt immer öfters Streit. Mittlerweile hat Aman das Kind geboren und Waris muss sich nun neben dem Haushalt, den sie vollständig schmeissen muss (u.a. jeden Tag putzen), auch noch um das Kind kümmern. Aman nützt sie voll aus. Irgendwann allerdings wird es Waris zu bunt und verschwindet ohne ein Wort zu sagen. Was sie jetzt noch nicht weiss, sie wird ihre Schwester nie mehr sehen! Für sie war es ein harter Schicksalschlag, als sie dies erfuhr (später folgt mehr darüber).

Ihr Ziel war es eigentlich in Mogadischu zu arbeiten, um Geld an ihre Familie zurückschicken zu können. Nun hatte sie nur als Sklavin bei ihrer Schwester geholfen und wurde ausgenutzt.

Die Reise von Waris Dirie (Flucht):

5. Kapitel: Der Ehevertrag

In diesem kurzen Kapitel wird ein weiterer bedenklicher Teil der afrikanischen Tradition oder besser gesagt Gesellschaft beschrieben. Es handelt sich um die Zwangsheirat. Jedes Mädchen wird sozusagen als Gut einem Mann verkauft. Oft schon im sehr jungen Alter (13-, 14-jährig).
Den Mädchen und auch den übrigen Leuten wird nie erzählt, wen sie heiraten. Es wird geheim gehalten. Es soll niemand irgendwelche schlechte Dinge ausbreiten.

Waris ist 13-jährig, als sie eines Tages heimlich ihrer Mutter folgt. Sie belauscht Gespräche zwischen ihr, dem Vater und einem alten Mann. Wie sich herausstellt, sollte dieser ihr zukünftiger Ehemann werden. Waris ist geschockt. Der Mann ist 60-jährig und sie ist eines der schönsten Mädchen in der ganzen Region. Der Vater verlangt dementsprechend einen sehr hohen Preis.
Waris bettelt dann am Abend, dass sie um jeden Preis nicht diesen Mann heiraten muss. Doch der Vater meint nur: "Alte seien die Besten. Sie laufen nicht weg und er zahle auch noch 5 Kamele". Es kommt nur auf die materiellen Werte an. ---> Dies finde ich sehr erschreckend! Der Mensch hat nur einen sehr geringen Stellenwert.
Doch bei der Mutter findet sie irgendwann Verständnis. Sie erklärt der Mutter, dass sie am nächsten Morgen sehr früh aufstehen wolle, um dann zu flüchten. Die Mutter widerspricht ihr sofort und will ihr nicht helfen. Waris glaubt schon, sie sei verloren. Doch am anderen Morgen wird sie tatsächlich von der Mutter geweckt und kann fliehen.
Weiter wird bis hierhin nichts von der Flucht beschrieben. Im 1. Kapitel hat man ja bereits einiges erfahren.

Dienstag, 12. Mai 2009

4. Kapitel: Eine Frau werden

Dem Brauch nach werden Mädchen zu Frauen, wenn sie beschnitten wurden. Es wird ein grosses Fest zelebriert, für etwas, das man verabscheuen muss. Die Frauen gelten als nicht rein, sofern ihre Schamlippen nicht abgeschnitten werden. Man ist dann nicht fähig zu heiraten, da jeder Mann "natürlich" eine "reine, saubere Frau" haben will. Zudem wird man von der Gesellschaft verachtet. Wenn man beschnitten wurde, steigt man auf in die Welt der Erwachsenen.

Dies ist es, was für so viele junge Mädchen diesen Moment so speziell machen. Sie freuen sich richtig auf diesen Moment und können es kaum erwarten. Leider (oder auch zum Glück) wissen sie nicht, was auf sie zukommt.

Die Beschneidung ist das Teuerste, was sich eine Familie leistet. --> sieht den enormen Stellenwert.

Die Beschneidung wurde anfänglich bei Geschlechtsreife vollzogen. Doch mit der Zeit begann man immer früher damit. Bei Waris geschah es mit 5 Jahren!! Waris wusste allerdings was auf sie zu kommen würde. Sie folgte bei der Beschneidung ihrer Schwester heimlich der Mutter und musste so die grausamen Schmerzen und das wegströmende Blut mitansehen.

Waris beschreibt ihre eigene Beschneidung sehr genau. Man kann sich allerdings wohl immernoch kaum den Schmerz vorstellen, den sie erleiden musste. Während dem Lesen wurde es mir richtig flau im Magen. Ich hatte das Gefühl, als würden mir höllische Schmerzen zugefügt. Bis anhin war mir noch nicht klar, was bei der Beschneidung wirklich alles vor sich geht, aber mittlerweile verspüre ich einen richtigen Ekel vor den Personen, die so etwas tun. Und habe riesigen Respekt vor jeder Frau, die so etwas durchleben musste.

Bei Waris erledigte diese Schandtat eine Zigeunerin. Waris nennt sie Mörderin, da etliche junge Mädchen an der Operation gestorben sind (allerdings redet man nie davon), weil sie verbluteten oder sonst irgendwelche Infekte davontrugen. Denn auf Hygiene wurde überhaupt keinen Wert gelegt. Es gibt oft gefährliche Infektionen und Entzündungen, wie Wundbrand, welche zum Tod führen können (man hat ja auch keine Medizin dagegen).

http://de.wikipedia.org/wiki/Gangr%C3%A4n

Das Ganze geschah irgendwo in der Wüste. Die Schamlippen wurden mit einem halbdreckigen Messer abgetrennt und die Wunde dann mit Dornen (für Löcher) und Faden zugenäht. Während der Prozedur wurde Waris vor Schmerz ohnmächtig (keine Narkose). Doch das Schlimmste kam erst danach. Waris durfte kaum gehen. Pinkeln konnte sie nur aus einem kleinen Loch, das die Zigeunerin offen liess. Jedes Mal schmerzte es brutal (daher durfte sie am Vorabend nicht viel trinken --> muss nicht pinkeln). Während dem Heilungsprozess werden die Beine der Mädchen zusammengebunden, so dass die Wunde möglichst gut verheilen kann. Danach wird der Faden so lange drin gelassen, bis der Ehemann in der Hochzeitsnacht die Schnur durchtrennt (ist für ihn ein Zeichen, dass er eine Jungfrau hat). Meist geschieht dies unsanft und es treten wieder krasse Schmerzen auf, worauf die Männer keine Rücksicht nehmen.

Die Männer wissen gar nicht, was die Beschneidung für Frauen eigentlich bedeutet. Und die Mütter, die ihre Kinder zur Beschneidung bringen, können nichts dagegen tun, auch wenn sie noch wollten, denn die Väter befehlen es (ansonsten können sie die Kinder nicht tauschen oder verkaufen <--> eigentlich nur Tauschgut).

Leider muss man schon feststellen, dass die Leute in Afrika noch überhaupt nich aufgeklärt sind und auch im Umgang mit Menschen noch viel aufholen müssen. Wie soll man ein solches Verhalten ansonsten erklären können?

Damit man noch etwas mehr über Beschneidung erfährt, wenn man will:

http://www.amnesty.ch/de/aktuell/magazin/46/genitalverstuemmelung

Sehr krass, aber es entspricht der Realität, deshalb habe ich dieses Video hochgeladen (Die Welt muss endlich aufhören wegzusehen, muss die Wahrheit erkennen und etwas gegen sie tun; solche Schandtaten dürfen meiner Meinung nach einfach nicht mehr ausgeübt werden, auch wenn es Tradition ist!!):

3. Kapitel: Ein Nomadenleben

Somalia:

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/a/a3/Karte_Map_Somalia.gif
Im Süden ist das Flachland mit rund 180 Metern im Durchschnitt. Im Norden ist das Hochland Somalias, wo Waris Dirie bis zu ihrer Flucht gewohnt hatte.


Das Nomadenleben ist immer durch das hier und jetzt bestimmt. Es zählt nur das Heute. Man schaut nicht nach Morgen. So hat man auch nicht ein solches Verhältnis zur Zeit, wie man es bei uns kennt. Für Waris war es eine riesen Umstellung als sie später nach Europa kam, mit Terminkalendern umzugehen. Um in Somalia die Zeit zu lesen, schaute man den Sonnenstand ab.

Ein weiteres Manko zu dieser Zeit, war, dass bis 1973 Somali, die Landessprache, nicht in geschriebener Form existierte. Man überlieferte alles mündlich, wodurch ebenfalls keine strukturierten Tagesabläufe gemacht werden konnten. Man kann diese Lebensumstände mit denjenigen Europas vor rund 400-500 Jahren vergleichen, als die Bauern auch noch kaum lesen und schreiben konnten.

Im Kapitel gibt es sehr viele Wiederholungen aus dem 2. Kapitel. Sie erzählt wieder von den Tieren, ihrer Arbeit und der Nahrungsbeschaffung (wie sie immer wieder vom einen zum anderen Ort ziehen mussten). Trotzdem ist es aber nicht langweilig zum Lesen.

Im Kapitel kommt eine grosse Beschreibung der Mutter.

Sie war sehr hübsch (sehr dunkle, schwarze Haut; weisse Zähne). Sie vergleicht ihre Mutter mit einer Modigliani-Skulptur (Modigliani ist ein italienischer Künstler, der im 19. Jahrhundert lebte und u.a. Aktgemälde gemalt hat, die als skandalös galten). Desweiteren war sie sehr lustig.


Beispiel für eine solche Statue:


http://www.ksta.de/ks/images/mdsBild/1238746121095l.jpg

Was ich sehr interessant finde, ist, dass die Mutter ebenfalls von zu Hause weglief, um ihren Freund (Vater von Waris) zu heiraten.
Die Mutter ist klar Waris' Vorbild. Dies schreibt sie auch mehrmals.

Der Vater, den sie ebenfalls als sehr hübsch beschreibt, hat eine kleinere Auseinandersetzung mit der Mutter. Die Mutter sagt ihm darauf hin, er solle sich doch eine jüngere, unverbrauchte neue Frau suchen. Der Vater tut dies auch tatsächlich und kommt nach 3 Monaten mit einer 17-jährigen daher. Diese führt sich auf, als sei sie die Grösste. Sie schlägt die Kinder und sogar die Mutter. Der Vater wohnt nun also tatsächlich wieder im selben Haus, einfach mit einer neuen Frau (völlig unvorstellbar).

Doch irgendwann erteilt die Mutter der "Kleinen" eine Lektion und sagt ihr die Meinung. Von da an behandelt sie die Mutter wie eine Göttin und tut alles für sie.

Kulturell erfährt man ein Bisschen etwas über das Regenfest. Es ist das wichtigste Fest im Jahr. Es wird beim ersten Regen gefeiert. Wenn es endlich wieder regnet, die Pflanzen (von der Saat) spriessen und es endlich wieder genügend Wasser zum Trinken hat. Die Regenzeit heisst "Gu".

2. Kapitel: Vom Aufwachsen mit Tieren

In diesem Kapitel wird klar, wie wichtig ihr die Tiere sind. Tiere sind für sie wie Freunde. Als Nomadin hat man leider nicht oft mit anderen Personen Kontakt. Die Tiere ersetzen so diese Kontakte. Tiere sind in dieser Gesellschaft das Wichtigste. Vor allem die Kamele haben einen enormen Stellenwert. Kamele sind Zahlungsmittel (Tauschgut), sehr gut für den Transport, da sie gross und konditionell stark sind, geben Milch und können sehr lange überleben, da sie eine grosse Menge an Wasser speichern können.
Waris lebte in einer wohlhabenden Familie. Sie hatten viele Tiere. Tiere werden aber trotzdem nur in Notfällen oder sehr sehr speziellen Situationen geschlachtet (z.B. Heirat).
Es wird nach dem Prinzip "In'Schallah" gelebt --> Allah's Wille geschehe (auch hier sieht man wieder, wie religiös die Menschen sind; es hilft ihnen sehr den Glauben ans Gute und den Willen, auch bei schwierigen Lebensbedingungen, immer zu behalten.
Die Kinder müssen helfen bei der Arbeit. Sie können nicht zur Schule gehen (bereits mit 6 Jahren das Vieh zur Wasserstelle führen oder wenn es keine hat, eine suchen --> bereits grosse Verantwortung, da Tiere ja das Wichtigste sind).
In diesen Zeilen hat Waris Dirie sehr gut vorstellbar geschrieben. Man kann sich richtig in die Situation hineinfühlen.

Zu Mutter und Vater:
Es wird geschildert, wie sie immer als letzte ass. Sie war für den Haushalt und die Kinder zuständig, während der Vater für den Betrieb schaute. Den Vater liebte sie ebenfalls sehr, obwohl er sie oft schlug.

Waris Dirie ist oft mit dem Tode konfroniert (ist also durchaus möglich, dass sie, wie in Kapitel 1 beschrieben, bereit war zu sterben).
Zum einen sind da die Tiere, die sterben, in den Dürreperioden oder nach Angriffen von Hyänen, Tigern und Löwen. Zum Anderen starben 6 von insgesamt 12 Geschwistern, darunter auch ihr Liebling Billy. Mutter gab ihr die Schuld an seinem Tode, obwohl sie überhaupt nichts dafür konnte. Der Bruder fiel zusammen und Waris wusste verständlicherweise nicht, wie zu reagieren mit 6 Jahren.

Dass die Familie trotzdem immer im Grunde genommen glücklich blieb und alles Negative durchstand, liegt zum grössten Teil daran, dass sie immer positiv zu denken versuchten. Dies betont Waris Dirie sehr oft.
Wie schon gesagt, waren sie sehr religiös, jedoch glaubten sie oft auch an das Übersinnliche. So zum Beispiel bei ihrem Bruder, der angeblich ein Seher war (litt an Krankheit: alterte pro Jahr etwa um 6 Jahre).
Mit 8 Jahren hatte Waris eine Messerstecherei mit ihrem Bruder. Davon hat sie etliche Narben an ihrem Körper davongetragen, wie sie sagt (wie kann sie dann Topmodel sein? hat ja auch für Halbnakt-Fotos posiert). Auch daran sieht man trotz allem, dass es in der Familie oft Unstimmigkeiten gab und man nicht zimperlich miteinader umging. Für uns ist ein solches Leben völlig unvorstellbar.
Die Menschen haben auch ein anderes Verhältnis zu Leben und Tod.

Wenn man dieses Buch liest, lernt man nicht nur etwas über das Leben Waris Diries, sondern auch von der Geschichte und dem Leben Afrikas. Dies finde ich einen sehr hohen Pluspunkt.

1. Kapitel: Die Ausreisserin

Im ersten Kapitel erzählt Waris Dirie von ihren Gründen, weshalb sie ausgerissen ist, was sie auf dem ersten Teil ihrer Reise erlebt und was ihre Ziele sind. Später wird sie das Ganze präzisieren.

Waris ist 13 Jahre alt. Man spürt die Liebe und Dankbarkeit zu ihrer Mutter sehr. Sehr oft lobt sie ihre Mutter. Sie erzählt, wie die Mutter alles für ihre Kinder opfert, immer zuletzt isst, sofern noch was übrig ist und sonst viele Laster auf sich nimmt. Deshalb möchte ich die Rolle der Mutter im Buch auch möglichst gut aufzeigen und mich immer wieder auch speziell mit ihr auseinandersetzen, sofern sie in einem Kapitel auftaucht.
Das Lob ist sicherlich angebracht, doch muss man sicherlich die Aussagen auch kritisch beurteilen und etwas relativieren. Wie wir im gleichen Kapitel erfahren, half ihr die Mutter zur Flucht, als sie Waris früh am Morgen weckte. So vergrösserte sich natürlich die Dankbarkeit enorm und schlechtere Dinge werden so eher einmal vergessen bzw. verziehen.
Dann beginnt ihre Reise. Früh am Morgen lief sie davon, wird in einem späteren Kapitel genau beschrieben. Waris flüchtet, weil sie Angst vor der Zwangsheirat mit einem hässlichen alten Mann hat.
In diesem Kapitel erzählt sie von einigen spektakulären Szenen, die sie zu Beginn erlebt hatte. Sicherlich um die Aufmerksamkeit der Leser erfassen zu können.
Als erstes traf sie auf einen Löwen, der sich vor ihr aufbaute. Sie sagt, sie sei bereit gewesen zu sterben (als Kind bereit sein zu sterben?! -- eher fragwürdig). Auf jeden Fall liess der Löwe aus irgendwelchen Gründen von ihr ab. Sie dankt dafür Allah, wie sie das auch sonst für alles tut. Sie ist sehr sehr gläubig, wie man herausspürt.

2 Zitate, die das verdeutlichen:
Zu Allah: "Nimm mich hoch und führe mich"
"Oh Allah, ich bin so allein, was soll ich bloss tun?"

Ihr Ziel ist es zur Tante nach Mogadischu zu gehen. Sie hofft, dass sie bei ihr aufgenommen wird.
Am Mittag dann geschieht das Unvorstellbare. Der Vater hat sie eingeholt. Er folgte den Fussspuren. Waris versucht zu flüchten und nach einer "stundenlangen Verfolgungsjagd", wie sie es schilderte, gelang es ihr dann auch.
Doch langsam tauchen die ersten wirklichen Probleme auf. Sie hat nichts zu trinken und ihre Füsse bluten und schmerzen fürchterlich. Zudem hat sie immer mehr Sehnsucht nach ihrer Mutter.
Oft denkt sie angeblich an den Tod. Doch da sie nicht tot sei, habe Allah eine andere Aufgabe für sie. Sie denkt schon sehr erwachsen. Sie muss unglaublich stark gewesen sein, um diese Reise überhaupt durchzuhalten.
Dann kommen noch weitere z.T. sehr krasse Erlebnisse. Nach langer Zeit kommt sie zu einer Strasse (bis anhin wusste sie nicht was das ist - Für uns unvorstellbar). Irgendwann hält ein Laster mit 2 ungeheuren Typen an und nimmt sie mit. Waris ist zu naiv, um sich etwas schlechtes zu denken und steigt auf die mit spitzen Steinen gefüllte Ladefläche. Nach einer Weile gesellt sich der eine Mann zu ihr und wirft sich über sie.
Er will sie vergewaltigen. Waris versucht sich irgendwie zu wehren. Als sie bemerkt, dass sie keine Chance hat und er sie immer härter schlägt, sagt sie ihm, sie müsse nur noch kurz pinkeln und dann werde sie alles für ihn tun. Er willt ein. Sie schnappt sich während dem Pinkeln einen Stein und haut ihn dem Mann mit aller Kraft über den Schädel. Er ist sofort tot. Waris flüchtet.
Man ist geschockt, nachdem man diese Szene gelesen hat. Man erfährt wie korrupt und armseelig die Menschen sein können. Machen sich sogar an Kinder ran.

Danach läuft sie nach einer längeren Pause weiter. Irgendwann hält ein sehr freundlicher Mercedes-Fahrer an. Nach kurzem Zögern steigt sie aber dann doch ein. Und wie sich herausstellt war dies auch die richtige Entscheidung. Der Mann war sehr sehr nett. Dann endet das Kapitel.

Was dieses Kind mit 13/14 Jahren als erlebt hat, ist kaum vorstellbar und wünscht man nicht einmal einer erwachsenen Person. Weiss nicht, ob sie doch manchmal übertrieben hat. Wobei: Warum sollte sie lügen? Nur um mehr Leser anzuziehen?

Sehr verwirrend: Sie weiss nicht genauz wie alt sie damals war (man spricht von 13-14 Jahren)

Autobiografie von Waris Dirie

http://www.blikk.it/forum/forums/leseblikk/books/notes/1142589482/warisdirie.jpg

Originalausgabe "The Desert" erschien 1998 in New York
Wüstenblume ist die Geschichte vom heutigen Topmodel Waris Dirie, geboren 1965. Sie wuchs in Somalia als Nomadin auf, als sie mit 14 Jahren von zu Hause floh, da ihr Vater sie verheiraten wollte.

Wüstenblume ist sehr interessant geschrieben und erzählt eine kaum für wahr zu haltende, unglaubliche Lebensgeschichte.